Carl R. Rogers / Peter F. Schmid

PERSON-ZENTRIERT
Grundlagen von Theorie und Praxis
Mit einem kommentierten Beratungsgespräch von Carl R. Rogers

Mit Literaturverzeichnissen und Registern
Mainz (
Matthias Grünewald, Edition Psychologie und Pädagogik) 1991, 2. erweiterte Auflage 1995, 3. Auflage 1998, 4. Auflage 2000, 5. Auflage: 2004; 6. Auflage 2007; 7. Auflage 2009, 8. Auflage 2010, 9. Auflage 2014
ISBN 3-7867-1561-0
305 Seiten, 21 x 14,7 cm, Kt.: 29,50 EUR

Cover Kurzbeschreibung Rezensionen Stichwörter Die Beiträge Inhaltsverzeichnis Erweiterung 2.-4. Auflage



PERSON – ZENTRIERT

Das Buch über die Grundlagen.

In Gesprächen und Diskussionen stellte Carl R. Rogers 1981 bedauernd fest, dass gerade jene Schriften, die er selbst für die aussagekräftigsten zur Theorie des Personzentrierten Ansatzes hält, nicht ins Deutsche übersetzt seien. Er vermutete darin auch einen Grund, warum es zu teils erheblichen Missverständnissen und Verkürzungen seiner Auffassung von Psychotherapie kommen konnte. Seine grundlegenden Schriften haben seit ihrem ersten Erscheinen nichts an Bedeutung verloren, im Gegenteil. Das wachsende Interesse an personzentrierter Arbeit in Beratung und Therapie fordert geradezu die Auseinandersetzung mit den Wurzeln dieses Therapieverständnisses einerseits und den Bedingungen einer "Klientenzentrierten Therapie" andererseits. Hierfür leistet dieser Band eine entscheidende Hilfe.

Neben theoretischen Hauptschriften Rogers', eingeleitet von Peter F. Schmid, enthält das Buch einen geistesgeschichtlichen Abriss zum Personbegriff im abendländischen Denken, mit dem Schmid den anthropologischen Hintergrund der personzentrierten Theorie ausleuchtet - ein Beitrag, der mittlerweile als Basisliteratur für das personale Verständnis des Ansatzes gilt.

Außerdem ist der Dialog zwischen Rogers und dem evangelischen Theologen Paul Tillich sowie ein von Rogers selbst ausführlich kommentiertes Beratungsgespräch enthalten, in dessen Kommentar Rogers der "bislang übersehenen" Qualität der unmittelbar gegenwärtigen Beziehung ("presence") nachspürt.

REZENSIONEN (kl. Auswahl)

"Schmids Buch gehört fraglos zu den wirklich wichtigen Publikationen über den personzentrierten Ansatz."
Wolfgang M. Pfeiffer, GwG Zeitschrift, Köln

"Das Buch empfehle ich allen KollegInnen als Pflichtlektüre."
Wolfgang W. Keil, ÖGwG, Person-zentriert, Wien

"Alle Einzelbeiträge ziehen LeserInnen in ihren Bann, sich mit dem eigenen Menschenbild als Grundlage jedweden Handelns auseinanderzusetzen. Wer Schmids grundlagenorientierte Schriften, seine qualitativ anspruchsvollen Aussagen und seine suchende Haltung kennt, weiß sicherlich, worauf er sich einläßt. Schmid geht in eine theoretische Tiefe, die deutlich werden läßt, daß eine person-zentrierte Arbeit nur aus der fundamentierten Tiefe einer reflektierten Suche und Entscheidung möglich ist."
Armin Krenz, GwG, Zeitschrift f. Studium u. Praxis d. Sozialpädagogik, D

Wieder einmal beziehe ich zum Thema "Person" die wichtigsten Grundlagen aus Deinem Buch "Person-zentriert". Darin ist alles, was wir besprechen möchten, konzentriert und überschaubar sowie verständlich aufbereitet.
Ingrid Leitner, Salzburg

[Der Beitrag zur Person ist] für meine Studis Pflichtlektüre.
Jürgen Kriz, Univ. Osnabrück, März 2006

"Profound congratulations on an academic gem. This is philosophical grounding lacking in American thinking."
Garry Prouty, Chicago
 

STICHWÖRTER

Personbegriff, Anthropologie, Menschenbild, Philosophie, Psychologie, Psychotherapietheorie, Erfahrung, Begegnung, Schauspieler, transpersonale und systemische Ansätze;
Persönlichkeitsentwicklung, Grundbedingungen, (Variablen), Echtheit, Zuwendung, Empathie, Diagnose; Geschichte und Wurzeln des PzA, Beziehung, Prozeß, Aktualisierungstendenz, Selbst, Anwendungen, Kohut (Selbstpsychologie); Falldiskussion, Demonstration Interview (Jan), presence (Gegenwärtigkeit), spirituelle Dimensionen; Entfremdung, Wertungsprozeß, religiöse Dimensionen, Selbstverwirklichung.

DIE BEITRÄGE

  • Peter F. Schmid, Souveränität und Engagement. Zu einem personzentrierten Verständnis von "Person", 15–164
  • Carl R. Rogers, Die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für Persönlichkeitsentwicklung durch Psychotherapie, 165-184
  • Carl R. Rogers, Klientenzentrierte Psychotherapie, 185-237
  • Carl R. Rogers, Ein klientenzentrierter bzw. personzentrierter Ansatz in der Psychotherapie, 238-256
  • Paul Tillich und Carl Rogers im Gespräch, 257-273
  • Peter F. Schmid, Die Person im Zentrum, 297-305
  • INHALTSVERZEICHNIS

    Peter F. Schmid
    Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie ... Vorwort

    Peter F. Schmid
    SOUVERÄNITÄT UND ENGAGEMENT. ZU EINEM PERSONZENTRIERTEN BEGRIFF VON "PERSON"

    Von der Wichtigkeit zu rätseln. Einleitung

    1. "Schockierend für konventionelles Denken"
    Die Radikalität der Frage nach der Person in Philosophie und Psychologie
    Die Entwicklung der Anthropologie
    Die Psychologie als eigenständige Wissenschaft

    2. Dämon und Maske, Rolle und Image...
    Wortgebrauch und Etymologie von "Person"
    Wortgebrauch

    "Person" und "Persönlichkeit

    Etymologie

    Von "
    fersu" • Von "proswpon" • Andere Ableitungen
    Der weitere Entwicklung des Begriffs im Theater und im öffentlichen Leben

    3. Wer oder was ist eine Person?
    Philosophische und theologische Begriffsgeschichte

    3.1. Ursprünge: Erfahrungen, die das traditionelle Gottesbild erschütterten
    Die Wurzeln in Christologie und Trinitätslehre
    Eine Fragestellung, die sich durch die ganze Geschichte zieht

    3.2. "Das Selbst zu sein, das man in Wahrheit ist" - Person als Individualität
    Boëthius: Die Individualität der Person
    Thomas von Aquin: Die Selbständigkeit der Person
    Kant: Die Würde und Freiheit der Person
    Husserl: Die Person in der sozialen Umwelt
    Dietrich von Hildebrand: Die Entfaltung der Person
    Scheler: Die Person als letzter Wert des Menschen
    Plessner: Die Person in der Selbstreflexion
    Rombold: Die Leiblichkeit der Person
    Kierkegaard: Die Person in Selbsterfahrung und Verantwortung
    Heidegger: Die Person im Entdecken des Daseins
    Jaspers: Die Person in existentieller Entscheidung
    Guardini: Die Einzigartigkeit und Rätselhaftigkeit der Person
    Coreth: Die Person als wohl-wollende Liebe
    Zusammenfassung

    3.3. "Der Mensch wird nur unter Menschen ein Mensch" - Person als Relationalität
    Kirchenväter: Die Person als reines Bezogensein
    Augustinus: Die Selbsterkenntnis der Person im Dialog
    Richard von St.Viktor: Die Person als "Ek-sistenz"
    Duns Scotus: Die Person transzendentaler Beziehung
    Phänomenologie, Existentialismus, Wertphilosophie: Die Person entzieht sich jeder Objektivierung
    Fichte, Jacobi, Hegel, Feuerbach: Die Person ist in der Einzahl undenkbar
    Der Personalismus: Die Person in der Ich-Du-Beziehung
    Ebner: "Im Anfang war der Logos" • Rosenzweig: "Ich habe dich beim Namen gerufen" • Buber: "Ich werdend spreche ich Du" • Die Kritik des Personalismus • Zur Kritik am Personalismus
    Teilhard de Chardin: Personalisation als Werden von Person und Kosmos
    Zusammenfassung

    3.4. Fazit: Person ist nichts Allgemeines, sondern immer jemand Einzigartiger
    (Mit einem Exkurs zur Personalität Gottes)


    4. Wider Maske und Entfremdung
    Zum Personbegriff der Psychologie der Gegenwart

    Die tiefenpsychologischen und humanistischen Ansätze in der Psychologie und Psychotherapie
    Jung: Persona, die Seelenmaske
    Caruso: Progressive Personalisation wider die Entfremdung
    A n h a n g : Medizinische Anthropologie

    5. "Der Menschheit Würde ist in ihre Hand gegeben"
    Eine Analogie aus der Anthropologie des Schauspielers zum Verständnis der Person

    Theunissen: Der Schauspieler als Repräsentant der Menschheit
    Plessner: Schauspielen als anthropologisches Experiment
    Ein Gleichnis für Personsein aus der Phänomenologie des Theaters: Spiel einer Rolle mit und zu anderen in Auseinandersetzung mit dem Entwurf des Dichters
    Der therapeutische Prozeß des Dramas - der dramatische Prozeß der Therapie
    Das Theater als Bühne des Lebens verweist auf vorausgehende Erfahrung im Leben...

    6. Person als Antwort
    Plädoyer für einen erfahrungsorientierten Personbegriff

    Am Anfang war das Wort
    Substantiales und relationales Personverständnis schließen einander nicht aus
    Die Bedeutung der Sprache und der Kommunikation für das Werden der Person
    Ein Personbegriff aus der Erfahrung

    7. "Authentisches Spiel"
    Begegnung - die personale Form der Beziehung

    "Im Widerstand der anderen Person wird die Person geboren": Wortbedeutung und Etymologie
    Guardini: Begegnung als Wagnis des Ergriffenwerdens und Ergreifens
    Wiplinger: Begegnung als Ort der Erfahrung personaler Liebe angesichts des Todes
    Welte: Die Kunst der Begegnung als dialektischer Aufbruch zur Person
    Buber: Alles wirkliche Leben ist Begegnung
    Christian: Begegnung als Mitsein mit dem Dasein des anderen
    Rogers: Persönlichkeitsentwicklung durch Begegnung
    Zusammenfassung: Personale Begegnung ereignet sich im absichtslosen "Spiel der Liebe"

    8. Person sein und Person werden
    Der Begriff der Person im personzentrierten Ansatz

    8.1. "Ein Versuch, ein Verständnis von den Menschen zu gewinnen, die in Therapie kommen..." - Die Begriffe bei Rogers
    "Phänomenologisch, existentiell, person-zentriert": Entwicklung und Stellenwert der Begrifflichkeit bei Carl Rogers
    Die einschlägigen Begriffe bei Rogers
    »Individuum« • »Ich« • »Person« • »Organismus« • »Selbst«
    Zur Kritik an den von Rogers gebrauchten Begriffen
    E x k u r s : Zur psychoanalytischen Selbstpsychologie - Rogers und Kohut

    8.2. "Mensch zu sein, um zu werden..." - Ein personzentrierter Personbegriff
    In der Tradition von Existentialphilosophie, Phänomenologie und Personalismus
    Kierkegaard • Buber
    Zusammenschau mit den philosophischen Personbegriffen
    Zu einem personzentrierten Verständnis von Person
    Von der Philosophie zum personzentrierten Personbegriff • Vom personzentrierten Personbegriff zur Philosophie • Personale Begegnung in Souveränität und Engagement

    Bibliographie

    Carl R. Rogers
    DIE NOTWENDIGEN UND HINREICHENDEN BEDINGUNGEN FÜR PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG DURCH PSYCHOTHERAPIE

    Das Problem
    Die Bedingungen
    Eine Beziehung
    Der Zustand des Klienten
    Die Echtheit des Therapeuten in der Beziehung
    Bedingungslose positive Zuwendung
    Empathie
    Die Wahrnehmung des Therapeuten durch den Klienten
    Einige Bemerkungen
    Die resultierenden Hypothesen
    Einige Implikationen
    Signifikante Auslassungen
    Ist diese theoretische Formulierung nützlich?
    Zusammenfassung
    Literatur

    Carl R. Rogers
    KLIENTENZENTRIERTE PSYCHOTHERAPIE

    Einleitung
    Definition
    Unterscheidende Merkmale
    Geschichte und Wurzeln
    Geschichte
    Wurzeln

    Die therapeutische Beziehung
    Einstellungen des Therapeuten
    Genaues empathisches Verstehen •Anteilnahme oder bedingungslose positive Zuwendung • Echtheit oder Kongruenz
    Praxis versus Überzeugung
    Der therapeutische Prozeß
    Erstes Stadium bis Siebentes Stadium

    Die Theorie der Therapie
    Grundbegriffe

    Die Aktualisierungstendenz • Das Selbstkonzept • Erleben • Inkongruenz
    Theorie der Bedingungen für Therapie
    Der Therapieprozeß
    Theorie der Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen

    Forschung
    Anwendungen

    Die intensive Gruppe
    Anwendung im Bereich der Bildung
    Andere Anwendungsbereiche

    Schlußfolgerungen
    Literatur
    A n h a n g: Empathie in der Sicht von Rogers und Kohut

    Carl R. Rogers
    EIN KLIENTENZENTRIERTER BZW. PERSONZENTRIERTER ANSATZ IN DER PSYCHOTHERAPIE

    Vertrauen
    Ein weiteres Merkmal
    Jan - und der Prozeß der Veränderung
    Signifikante Elemente im Gespräch • Das Ergebnis für Jan
    Literatur

    PAUL TILLICH UND CARL ROGERS IM GESPRÄCH

    Teil I
    Zum wissenschaftstheoretischen Standort
    Über die menschliche Natur
    Über Freiheit
    Das Dämonische und die Entfremdung
    Akzeptieren und Vergebung

    Teil II
    Über religiöse und wissenschaftliche Sprache
    Von den Kräften des Universums und vom Grund des Seins
    Die Person als Prozeß und die Offenheit für Erfahrung
    Selbstverwirklichung und Agape
    Über den Prozeß des Wertens und die zuhörende Liebe

    Stichwortverzeichnis
    Namensregister
    Sachregister

    Peter F. Schmid
    DIE PERSON IM ZENTRUM
    Nachwort zur 2. Auflage

    Der Personbegriff als Kern personzentrierter Anthropologie
     
    Emmanuel Lévinas: Person als Verantwortlichkeit
    Das Personverständnis in transpersonalen und systemischen Ansätzen
     
    Transpersonale Psychologie: Das Selbst der Person überschreiten
      Systemische Therapie: Die Person als Funktion des Systems

    Personsein in Solidarität und Autonomie
    Zusätzliche Literatur


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