Life
Management oder Die ultimative Therapie
Ein Kick-off-Meeting
BRETTERHAUS Bibliothek Band 3
Wien
(BRETTERHAUS Verlag)
2012
2. Auflage 2012
ISBN 978-3-9503172-2-0
134 Seiten, Kart.,
14,90 EUR
Cover Kurzbeschreibung Rezensionen Aus dem Inhalt Leseprobe
REZENSIONEN & Reaktionen zum Stück
und alle INFOS:
RÜCKMELDUNGEN zum Textbuch Gut, dass Sie geschrieben haben, dass es Sinn macht, das Textbuch vorher nur bis zu einer bestimmten Seite zu lesen. Es war ungewöhnlich, aufgefordert zu werden, das Textbuch im Vorhinein nicht weiter als bis zur angegebenen Seite zu lesen, sofern man sich überraschen lassen möchte, und es war spannend, langsam eine sich immer mehr verstärkende Ahnung zu bekommen, worum es geht... Und dann zu bemerken, dass nachträglich betrachtet auch die gelesenen ersten paar Seiten Hinweise auf das Thema enthalten, die aber allesamt bei mir nicht den leisesten Verdacht darauf geweckt haben, worum es wirklich geht!
Da ich das Textbuch vorab
bereits hatte, meine Zeit jedoch nur zur Lektüre der ersten Hälfte gereicht
hatte und ich den feinsinnigen und einfallsreichen Text dabei sehr genossen
habe, war meine Überraschung in der Aufführung doch einigermaßen groß, als
mir zu dämmern begann, wer der Klient in seinem schwarzen Anzug sein
könnte. Der Buchstabe Herr "T" im Textbuch hatte für diese Erkenntnis zuvor
nicht gereicht. Vieles wurde mir erst beim Nachlesen im Textbuch deutlich, unglaublich, was da an Anspielungen verpackt ist. Ich bin froh, das Textbuch mitgenommen zu haben. Der Text ist sehr intensiv und da ist sehr Vieles zum Nachdenken! Mir hat das Buch sehr geholfen mehr über das Stück zu erfahren. Es ist sehr viel Material zu verarbeiten und da ist das Buch sehr hilfreich. - Wobei ich noch immer das Gefühl habe es nochmal lesen zu müssen.
Ich habe das Stück jetzt auch
nochmals durchgelesen, das ist sehr dicht, witzig, hervorragend
intertextuell verwoben und trotzdem originär und ernsthaft. Besonders gut
gefällt mir, wie Du sogar im Programmheft es schaffst, die Identität des Mr.
T. nicht preiszugeben, die Überraschung funktioniert also auf jeden Fall
perfekt und ist ein wunderschöner Gänsehautmoment! |
AUS DEM INHALT
I. Introduktion
II. Instruktion
III. Depression
IV. Aggression
V. Demonstration
VI. Reflexion
VII. Konfrontation
VIII. Illustration
IX. Präparation
X. Kontradiktion
XI. Akzeptation
XII. Begegnung
» Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich danke für Ihr zahlreiches Erscheinen und hoffe, Sie sitzen einigermaßen gut.
So gut es unter diesen Umständen eben möglich ist. Jedenfalls herzlich
willkommen. Ich meine das durchaus wörtlich: Denn ich will an Ihr Herz rühren,
ja an Ihr Herz.
Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Welche möchten Sie
zuerst hören? Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass das eine Menge über Sie
aussagt, welche Nachricht Sie als erste hören wollen.
Ich bin ein Freund offener Worte. Nehmen Sie mir das bitte, bitte nicht übel;
ich habe da nämlich sehr schlechte Erfahrungen. Ich komme noch darauf.
Apropos kommen. Da sind wir gleich zur Sache gekommen. Es gehört zu meinen
Gepflogenheiten, das ohne Umschweife zu tun. Das, worum es hier geht, kann
bekanntlich jederzeit geschehen, verehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Und
damit es Sie nicht unvorbereitet trifft, habe ich ein paar Tipps für Sie
vorbereitet, ein paar todsichere Tipps.
Doch zunächst darf ich mich vorstellen. Soviel Zeit muss schon sein — ein Akt
der Höflichkeit einerseits, andererseits die unverzichtbare Beachtung der
Beziehungsebene, ohne die die Botschaft den Empfänger leicht am falschen Fuß
erwischen kann, wie wir von den Kommunikationsberufen nur allzu gut wissen.
Es ist mir also eine Ehre, eine Berufsehre, Sie hier begrüßen zu müssen. Ich
darf mich vorstellen: Ich bin Life Manager von Beruf.
Natürlich weiß ich, dass viele von Ihnen hier nicht freiwillig sitzen, sondern
sich mehr oder weniger– sagen wir– gedrängt, genötigt, ja gezwungen fühlen, sich
meinen Vortrag anzuhören. Dafür kann ich nichts. Ich wurde auch nicht gefragt.
Da sind wir also und haben beide ein Problem. Ich wünsche mir Ihre
Aufmerksamkeit und Sie — ja, sind Sie eigentlich wirklich gekommen, um das zu
hören, was ich Ihnen zu sagen habe? Sind Sie bereit für das, was ich Ihnen
mitzuteilen habe?
Das ist nämlich auch schon mit Sicherheit der wichtigste Ratschlag, den ich
Ihnen geben kann. Halten Sie sich bereit. Das, meine geschätzten Damen und
Herren, kann ich Ihnen gar nicht genug ans Herz legen. Alles kommt darauf an,
dass man bereit ist, wenn es darauf ankommt.
Nun nehme ich an, dass Sie sich fragen: Bereit wofür?
Soll ich deutlicher werden? ... «
LESEPROBE
2**
Das Sicherste ist das Unsicherste.
Das Gewisseste birgt das Ungewisseste in sich.
Das Selbstverständlichste ist das Unverständlichste.
Das Bestimmteste kann nicht bestimmt werden.
Das Unleugbare treibt uns in die Verleugnung.
Das Unumstößlichste haut uns am meisten um.
Das Zweifelloseste lässt am stärksten verzweifeln.
* S.
21ff **S.
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